Das Leitbild der katholischen Schulen beginnt mit der Maxime "... damit der Mensch sein Ziel erreicht" und auch das Schulgesetz formuliert schon im ersten Paragraphen, dass "jeder junge Mensch (...) ein Recht auf schulische Förderung, Erziehung und individuelle Förderung (hat)." Diesen Ansprüchen begegnet die Loburg mit einem breit aufgestellten Konzept zur individuellen Förderung, das seit dem Schuljahr 2012/ 2013 durch das Lerncoaching-Angebot ergänzt wird. Aber was bedeutet das eigentlich und was genau macht ein Lerncoach?
Im Grunde genommen ist es ganz einfach- so wie ein Fußballtrainer seine Spieler auf ein optimales Spiel vorbereitet, ist der Lerncoach als Trainer zu verstehen, der einen Schüler im optimalen Lernen unterstützt. Wer jede Woche die Sportschau sieht, wird dadurch nicht zwingend zum besseren Fußballspieler - wer Lerntechniken kennt und weiß, was er eigentlich können müsste, wird dadurch nicht automatisch zum besseren Schüler.
Es geht also darum, Veränderungsprozesse anzustoßen und mit jedem einzelnen Schüler, entweder im Gruppen-oder Einzelcoaching, neue Strukturen einzuüben, andere Techniken auszuprobieren und individuelle Lernwege zu finden, damit der Schüler sein eigenes Lernverhalten optimieren und strukturieren kann. Die Teilnehmer werden darin unterstützt und begleitet, ihren ganz eigenen Weg zur Problembewältigung zu finden und zu gehen, in dem sie selber ihre Ziele definieren und Schritte mit dem Coach vereinbaren. Dabei werden einerseits Methoden angewendet, die auf rational-analytisches Denken abzielen und bei denen Strukturen im Vordergrund stehen. Andererseits werden aber auch ganzheitliche Methoden verwendet, die den Schüler in seinem Denken, Fühlen und Handeln ansprechen.
Wie im Sport ist der Coach nicht nur der Trainer der Fertigkeiten und Techniken, sondern vor allem auch Begleiter und Motivator. Die Schüler erfahren eine Stärkung und Ermutigung, denn im Fokus stehen die Fähigkeiten und Ressourcen, die sie mitbringen, nicht etwa die Defizite. Es wird daher schon deutlich: Nicht das Was, also der Lerninhalt, steht im Vordergrund, sondern das WIE. Aus diesem Grund ist Lerncoaching auch fachunabhängig und nicht als Nachhilfe zu verstehen. Es schafft die notwendigen Voraussetzungen, damit das Lernen erfolgreicher wird. Lernhemmnisse können beseitigt werden und der Spaß am Lernen kehrt zurück oder stellt sich erstmals ein.
Bei uns an der Loburg heißt das Coachingprogramm "Kompass", schließlich formulieren die Schüler ihre Ziele selbst, der Coach begleitet die Coachees als neutraler "Reise-Gefährte" bzw. Trainer. Das Treffen findet wöchentlich statt und es werden vor allem die Schüler angesprochen, deren Notenbild darauf hinweist, dass es Lernschwierigkeiten gibt. Im ersten Halbjahr des Schuljahres sollen die Schüler Hilfen angeboten bekommen, die ein Schuljahr wiederholen und im zweiten sind es jene, denen die Nichtversetzung droht. Aber auch jeder andere kann das Beratungsangebot annehmen, sofern er möchte. Freiwilligkeit ist nämlich DIE Grundvoraussetzung für ein Gelingen des Unternehmens. Nur so kann der Lerncoach mit seinen Coachees an Motivation und Selbstwirksamkeit bzw. -überzeugung arbeiten und Ressourcen stärken.
Ausbildung zum Lerncoach
Echa-Diplom (Specialist in Gifted Education)