Der Übergang von der Grundschule an eine weiterführende Schule stellt für die Kinder einen bedeutsamen Schritt in ihrer Schulbiografie dar. Nicht nur der faktische Wechsel von der Grundschule auf das Gymnasium, sondern vor allem auch die damit einhergehenden persönlichen Veränderungen stellen die Kinder vor eine große Herausforderung, denn in Größe, Struktur und Anforderungen gibt es enorme Unterschiede und so ist der Wechsel erfahrungsgemäß in der Regel zwar mit viel Neugierde, gelegentlich jedoch auch mit einigen Bedenken verbunden. Die Kinder müssen sich an ein neues, größeres Gebäude und ein neues Schulgelände gewöhnen, an neue Mitschüler und an neue Lehrerinnen und Lehrer. Handlungsroutinen und Abläufe, die den Kindern bislang vertraut waren, ändern sich und die Kinder müssen sich darauf in einer neuen Umgebung einstellen.
Wir möchten diesen Übergang für die Kinder so behutsam wie möglich gestalten und bieten eine Reihe von Aktivitäten und Hilfen, die es ihrem Kind ermöglichen, sich schnell an der neuen Schule einzuleben, neue Freundinnen und Freunde zu finden und vor allem sich an der Loburg wohlzufühlen!
An einem Kennenlerntag vor den Sommerferien lernen die Kinder, die in eine Klasse gehen werden, ihre zukünftigen Mitschülerinnen und Mitschüler und die zukünftige Klassenleitung kennen. Auch die neuen „Klassen-Paten“, Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe, die die Klasse beim Start an der neuen Schule unterstützen und begleiten, stellen sich den neuen Fünftklässlern vor.
Nicht nur die neuen Fünftklässler lernen sich an diesem Tag kennen. Auch die die Eltern der zukünftigen Schülerinnen und Schüler der Loburg haben am Kennenlerntag die Gelegenheit, sich in gemütlicher Runde als „Klassenelternschaft“ kennenzulernen, erste Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Auch besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Erprobungsstufenleiter bereits bestehende Fragen, Sorgen oder Probleme hinsichtlich des Schulstarts nach den Sommerferien zu besprechen.
Die erste Schulwoche: Die ersten Schultage der neuen Fünftklässler stehen ganz unter dem Motto: „Kennenlernen“!
1. Schultag: „Wir lernen unsere Klasse kennen!“
Der erste Schultag soll ganz im Zeichen des Kennenlernens der Klasse, der Mitschüler und der Klassenlehrerinnen und -lehrer stehen. Nach dem feierlichen Einschulungsgottesdienst verbringen die Schülerinnen und Schüler ihre ersten gemeinsamen Stunden mit ihren neuen Klassenleiterinnen und -leitern. Ein gemeinsames Klassenfrühstück, Kennenlernaktivitäten und einige Informationen (z.B. zum Stundenplan) runden den ersten Schultag ab. Am Nachmittag bleibt dann auch noch Zeit, den ersten Schultag an der „neuen Schule“ gemeinsam mit der Familie zu feiern. Sicherlich gibt es dann schon etwas Spannendes und Aufregendes vom ersten Schultag zu berichten!
2. Schultag: „Wir lernen unsere Umgebung kennen!“
Den zweiten Schultag verbringen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren neuen Klassenleitern.
Der zweite Schultag steht dabei ganz im Zeichen des Kennenlernens von Schule, Schulgelände, Schloss und Umgebung, denn die Kinder erkunden mit ihren Klassenleitern die Loburg und lernen sie kennen.
Schule, Schloss und Co bieten viele interessante Räume, Ecken, Plätze und Orte, die man auf den ersten Blick gar nicht unbedingt sieht und bemerkt. Neben den Orten lernen die Kinder dabei auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Loburg und ihre Tätigkeitsbereiche kennen. Eine Wanderung durch den Loburger Schlosspark, die Loburger-Rallye oder gemeinsame Spiele auf dem Sportplatz oder im Schlosspark runden den zweiten Tag ab.
3. Schultag: „Zeit mit den Klassenpaten!“
Am 3.Schultag kommen die Klassenpaten in die Klasse und überreichen unter anderem die Spielekisten für die Klasse!
An den langen Schultagen essen die Klassen 5 jeweils gemeinsam im Klassenverband. Das gemeinschaftliche Essen ist uns sehr wichtig, da es einen zusätzlichen Baustein der Klassengemeinschaft darstellt. Das Essen wird im Schloss in einem eigenen Raum gemeinsam mit dem Klassenleiter oder einer anderen Lehrkraft der Klasse eingenommen, die die Schülerinnen und Schüler während des Schuljahres begleitet.
Viele Kinder kommen mit dem Bus zur Loburg nach Ostbevern. Gerade für die auswärtigen Fünftklässler ist das Busfahren in den ersten Wochen eine neue Erfahrung und eine kleine Herausforderung. Das Busfahren wird in den ersten Tagen mit den Kindern eingeübt. Die Kinder, die mit dem Bus zur Schule kommen, werden in den ersten Wochen von den Fachlehrerinnen und Fachlehrern der letzten Unterrichtsstunde immer frühzeitig zur Bushaltestelle begleitet, so dass alle Kinder den richtigen Bus finden und gut nach Hause kommen. Dieses Vorgehen wird beibehalten, bis sich das Busfahren als selbstverständlicher Bestandteil des Schultages manifestiert hat.
Unsere Klassen werden von Klassenleiterteams geführt: Eine Lehrerin und ein Lehrer sind zusammen für eine Klasse verantwortlich. Die beiden Klassenleiter erteilen möglichst viel Unterricht in ihrer neuen Klasse und sind somit die ersten Ansprechpartner für die neuen Schülerinnen und Schüler in allen schulischen „Lebenslagen“. Sie stehen darüber hinaus in regelmäßigem und engem Austausch mit den in der Klasse unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen.
Jede Klasse hat zwei ausgebildete Klassenpaten, Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 10, die den Kindern bei der ersten Orientierung helfen, ein offenes Ohr für Fragen und Sorgen haben und auch die Kennenlernfahrt mitgestalten und mit begleiten. Die Klassenpaten sind besonders in den ersten Wochen wichtige Bezugspersonen und Ansprechpartner für die neuen Fünftklässler.
Kurz nach Beginn des Schuljahres fahren die 5. Klassen jeweils für drei Tage auf eine Kennenlernfahrt, wo der Grundstein für eine gute Klassengemeinschaft gelegt wird und die Kinder bei Spiel und Spaß vertrauter miteinander werden. Der dreitägige Aufenthalt in einem Bildungshaus mit den Klassenlehrern und den Paten, begleitet von einem Schulseelsorger, führt die Klassengemeinschaft und neue Freundschaften noch enger zusammen. Spielerischer Gedankenaustausch, Sport, die Nachtwanderung, der bunte Abend sind Aktivitäten, die den Gruppenzusammenhalt fördern und dem Einzelnen die Integration erleichtern. Ebenfalls wird dort der Grundstein für unsere Programme „Lernen lernen“ und „Soziales Lernen“ gelegt.
In der Klassenleiterstunde, die in der 5. Klasse wöchentlich stattfindet, werden gerade in der Klasse 5 viele Aspekte des Zusammenlebens und -arbeitens in der Schule und in der Klasse thematisiert und besprochen. Die Klassenleiterstunde bietet Zeit und Raum, Probleme der Klasse zu klären, Aktivitäten zu planen oder wichtige Dinge rund um das „Klassenleben“ zu besprechen. Der Klassenrat nimmt dabei eine wichtige Funktion ein.
Die Loburg versteht sich als Schule, die geprägt ist durch ein gutes soziales Miteinander, gegenseitiges Vertrauen und Achtsamkeit gegenüber anderen. Trotzdem gibt es in einer Gruppe hin und wieder auch Probleme oder Konflikte. Wie man damit umgeht. Wie man sich selbst behauptet, das ist Gegenstand des Lions-Quest-Programms. Um diesen inhaltlichen Schwerpunkt weiter zu stärken, wird in den Klassen 5, 6 und 7 wöchentlich eine Stunde für „Soziales Lernen“ genutzt.
Im Rahmen des „Soziales Lernens“ sollen die sozialen, emotionalen und kommunikativen Kompetenzen der Kinder gefördert werden, um dadurch eine positive Persönlichkeitsentwicklung und ein respektvolles Miteinander in der Klassengemeinschaft und in verschiedenen weiteren Gruppierungen der Schule und Gesellschaft zu unterstützen. Grundlage ist dabei unter anderem das Programm „Lions-Quest - Erwachsen werden!“, ein Jugendförderprogramm für 10 bis 14-jährige Mädchen und Jungen. Im Mittelpunkt steht die planvolle Förderung der sozialen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Diese werden nachhaltig dabei unterstützt, ihr Selbstvertrauen und ihre kommunikativen Fähigkeiten zu stärken, Kontakte und positive Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, Konflikt- und Risikosituationen in ihrem Alltag angemessen zu begegnen und konstruktive Lösungen für Probleme, die gerade die Pubertät gehäuft mit sich bringt, zu finden. Gleichzeitig möchte dieses Programm jungen Menschen Orientierung beim Aufbau eines eigenen, sozial eingebundenen Wertesystems anbieten.