Veranstaltung zur Vielfalt der Geschlechterrollen

04.03.2024
Vielfalt (1)
Vielfalt (1)

Am Freitag, den 1.3. waren die Jahrgangsstufen 10 und Q1 eingeladen, sich in einem Vortrag von Frau Dr. Lara Altenstädter vom Kolleg für Geschlechterforschung der Universität Duisburg-Essen über die Vielfalt der Geschlechterrollen informieren zu lassen. Unter der Moderation von Aloys Kleine Büning schloss sich eine Frage- und Diskussionsrunde an.

Zunächst ging es in Altenstädters Vortrag um die Definition des sozialen Geschlechts (Gender), das mit Stereotypen oder Rollenklischees verbunden wird, also mit Werkzeugen, die zur Erklärung der Welt dienen. Sie illustrierte, wie jene Stereotype von Kindheit an aufgebaut und verfestigt werden würden.

Für die jungen Zuhörer:innen besonders interessant waren sicher die Ausführungen zu ihren Vorbildern in sozialen Medien. Hier bestätigten sich typischen Rollenerwartungen, zum Beispiel durch eine körperbetonte, aufs Aussehen fokussierte Selbstdarstellung weiblicher Nutzerinnen.

Vielfalt (2) Vielfalt (3)

Auch in den Berufswünschen von Jungen und Mädchen erfüllen sich Rollenklischees. Studien zeigen, dass Mädchen eher zu sozialen und Jungen zu naturwissenschaftlichen Berufen oder Studiengängen tendierten, unabhängig von ihren schulischen Leistungen und Begabungen. Weiterhin könne auch heute noch ein drastischer sogenannter „Gender Pay Gap“ festgestellt werden, dass also in Bezug auf den Verdienst in bezahlter Arbeit bis heute keineswegs von einer Gleichberechtigung der Geschlechter ausgegangen werden könne.

Abschließend fragte Altenstädter, wie aus Sicht der am Schulleben Beteiligten mit den Erkenntnissen umzugehen sei. Sie riet dazu, dass in der Berufsberatung dringend diverse Berufsvorbilder vorgestellt werden sollten wie die Polizisten oder den Erzieher. Lehrer:innen sollten für den Umgang mit den Schüler:innen eigene Geschlechterstereotype hinterfragen und sie- wenn möglich- vermeiden. Auch die Schüler:innen als die Adressierten des Vortrags könnten den Klischees entgegenwirken, z.B. im Bereich ihres Auftretens in sozialen Netzwerken oder durch Offenheit in der eigenen späteren Berufswahl.