Am Dienstag, den 23. September, war ein Ensemble vom Westfälischen Landestheater aus Castrop-Rauxel an der Loburg zu Gast, um für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 7 das Stück „Kapitän Nemo“, eine Bearbeitung von Jules Vernes klassischem Abenteuerroman „20.000 Meilen unter den Meeren“, auf die Bühne der Aula zu bringen. Bereits zur ersten großen Pause, mehr als vier Stunden vor Beginn des Stücks, traf ein auffallend großer Lastwagen an der Schule ein, beladen mit allerlei Requisiten, technischen Geräten und den zahlreichen Einzelteilen eines Bühnenbildes, das wohl zu den aufwändigsten und imposantesten gehören dürfte, die jemals auf der Bühne der Aula zu sehen waren. Im Mittelpunkt dieses Bühnenbildes stand die Nautilus, eben jenes gigantische U-Boot, das als Hauptschauplatz der spannenden Handlung dient. Nemo, der mysteriöse Kapitän, erweist sich im Verlauf des Stückes als äußerst zwiespältige Figur, als genialer Erfinder, passionierter Naturwissenschaftler und -schützer, zugleich aber auch als skrupelloser Entführer und Mörder, der verantwortlich für das Verschwinden ganzer Schiffe ist. Nachdem die jungen Forscher Nadine und Pierre, die beiden anderen Protagonisten, an Bord der Nautilus gelangt sind, wo sie Nemos Geheimnis allmählich auf die Schliche kommen, ist dieser zunächst fest entschlossen, seine beiden Gäste nie wieder freizulassen. Doch als die Nautilus gegen Ende in den sagenumwobenen Maelstrom zu geraten droht, ändert Nemo seine Meinung, so dass Nadine und Pierre wieder sicher an Land gelangen können, um fortan bis ins Erwachsenalter hinein ihren meeresbiologischen Forschungen nachzugehen.
Was das Ensemble vom WLT seinem Publikum innerhalb der einstündigen Spielzeit bot, war ein überaus kurzweiliger, unterhaltsamer Theaternachmittag, der bestens in Erinnerung bleiben wird: aufgrund der Bühnenpräsenz der drei Schauspieler, origineller Regieeinfälle wie dem Einsatz von Schattenspielen, des atmosphärisch stimmigen Sounddesigns wie eben auch des Bühnenbildes. All dies trug dazu bei, dass während der Vorstellung der wunderbare Eindruck entstehen konnte, nicht in der Aula der Loburg zu sein, sondern an Bord der Nautilus tief unten am Grund des Ozeans, genauer: 20.000 Meilen unter den Meeren.