Der nachfolgende Text ist eine Pressemitteilung vom 09.09.2018 der Reiterlichen Vereinigung FN:
Ein Platz auf dem Treppchen war den drei Finalistinnen im Finale des Liselott Rheinberger-Nachwuchsförderpreises schon sicher. Vorher mussten sich die drei Talente allerdings der Dressurreiterprüfung Kl. L mit Pferdewechsel im großen Münchner Viereck stellen. Ganz nach vorne ritt am Ende Michelle Moß aus dem Landesverband Weser-Ems, die sowohl auf ihrer Stute Dancing Queen als auch auf den Pferden ihrer Konkurrentinnen Top-Ritte hinlegte. Zweite wurde Alina Hahn aus Baden-Württemberg vor Olivia Schmitz-Morkramer aus Schleswig-Holstein.
Zuerst mussten die drei Dressurtalente die Richter im Sattel ihrer eigenen Pferde überzeugen. Das gelangt Michelle Moß (Bad Rothenfelde) mit Dancing Queen am besten (9,0). „Du hast uns über weite Strecken der Prüfung begeistert, viel schöner kann man nicht sitzen. Du hast das Pferd immer vor dir. Das Kurzkehrt war vorbildlich, der Trab im Gleichmaß und geprägt von Losgelassenheit“, so Henning Lehrmann in seinem Richterkommentar. Damit hatte Michelle schon mal gut vorgelegt. Die EM-Vierte der Children Dressur in Fontainebleau, Alina Hahn (Wimsheim) kam mit ihrer Stute Riana auf eine 8,2: „Du hast dein Pferd gut vor dem Schenkel und zeigst im Galopp eine schöne Selbsthaltung. Nur der Mittelgalopp hätte noch ein bisschen mutiger sein können.“ Auch Olivia Schmitz-Morkramer (Hamburg) hatte mit Lavissaro, der am Ende mit 26,3 bestes Pferd im Finale mit Pferdewechsel war, ordentlich vorgelegt (8,4). „Du sitzt gut im Pferd und hast schöne Unterschiede in den Trab-Tempi herausgearbeitet und bist insgesamt frisch vorwärts geritten.“ Sorgen um den Nachwuchs mussten sich die Richter Elke Ebert und Henning Lehrmann bei allen drei Reiterinnen nicht machen. „Wir können euch alle drei nur beglückwünschen für euren guten Grundsitz.“
Dann stand die erste Runde im Pferdewechsel an. Michelle Moß erzielte auf dem Pferd von Alina Hahn eine 8,9. „Du hast die Verstärkungen aus dem Sitz heraus sehr gut erarbeitet.“ Olivia Schmitz-Morkramer sattelte anschließend Dancing Queen (8,2) und Alina Hahn überzeugte mit Lavissaro (8,6). In der letzten Pferdewechsel-Runde konnte die Siegerin Michelle Moß die super Note mit ihrem eigenen Pferd sogar noch toppen und bekam eine 9,3 für den Ritt auf Lavissaro. „Wenn Du in den Herbstferien noch nichts vor hast, kannst Du gerne meine Pferde reiten“, so Henning Lehrmann. „Du hast auf allen drei Pferden sehr schön gesessen und sie im richtigen Tempo vorgestellt.“ Olivia Schmitz-Morkramer fing gut an mit Riana. „Doch dann hast den Takt im Mitteltrab nicht gehalten. Das Pferd war nicht mehr vor dem Schenkel. In der Galopptour bauten sich dann ein paar Spannungen auf. Aber dafür, dass Du das Pferd vorher erst fünf Minuten geritten bist, hast du die Aufgabe gut gelöst.“ Am Ende ergab das eine 7,6 für Olivia. Die dritte Runde verlief für Alina Hahn und Dancing Queen gut (8,3), weil sie „das richtige Tempo gewählt hatten“. „Das Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen war allerdings kaum erkennbar und im Galopp ist dir die Stute einmal kurz ausgefallen“, lautete der Richterkommentar. Die Summe aller drei Prüfungsergebnisse entschied letzendlich über die Medaillenrangierung. Michelle Moß konnte bei der Siegerehrung gar nicht mehr aufhören zu strahlen: „Damit haben ich absolut nicht gerechnet“, so die Reiterin aus Weser-Ems (27,2), die Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen auch schon bei Children-Sichtungen positiv aufgefallen war: „Die heutige Siegerin ist ein richtiges Naturtalent im Sattel, die auf allen Pferden sehr gut zurecht gekommen ist. Dabei hat sie eine überragende Geschmeidigkeit in Sitz und Hilfengebung gezeigt. Überzeugt hat sicher auch ihre absolut positive Ausstrahlung beim Reiten“. Mit 25,1 Punkten schloss die Baden-Württembergerin Alina Hahn das Finale ab und konnte die Silbermedaille mit nach Hause nehmen. Für Olivia-Schmitz Morkramer wurde es Bronze (24,2), und sie kann zudem stolz sein auf ihre hervorragendes Pferd Lavissaro, mit dem auch die beiden anderen Reiterinnen bestens zurecht kamen.
FN/ Tina Pantel