Am Freitag, den 17.6.2022, trafen sich die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten, ihre Angehörigen sowie zahlreiche Loburger Mitarbeiter zur feierlichen Abiturentlassung im Festzelt auf dem Loburger Sportplatz. Bei schönstem Sommerwetter konnte endlich wieder so gefeiert werden, wie es jungen Menschen, die ihr Reifezeugnis erhalten, gebührt.
Der Gottesdienst, mit dem der Festakt begann, stand in diesem Jahr unter dem Motto „Flowerpower“. Doch damit sollte nicht auf die Hippiebewegung angespielt werden, sondern die Blumen sollten die jungen Menschen an diesem Tag repräsentieren, als Pflänzchen, die gewachsen sind, Blüten tragen und nun ins Leben ziehen.
Eröffnet wurde der Gottesdienst, der in diesem Jahr im vollbesetzten Festzelt auf dem Loburger Sportplatz stattfand, von Fenke Beutelmann, die stellvertretend für das Vorbereitungsgremium sprach. Sie bedankte sich bei Lehrern, Eltern und ihren Mitschülern für die Unterstützung in der Schulzeit. Aber sie bedankte sich auch bei Gott, der sie als Schülerinnen und Schüler der Loburg immer begleitet habe.
Den Worten Fenkes folgte ein Bibeltext von Paulus, den Wolfgang Rensinghoff vorlas. Der Schulseelsorger im Ruhestand ließ es sich nicht nehmen, den Gottesdienst mitzugestalten und mitzufeiern. In diesem Text ging es um die Glieder eines Körpers, denen Gott jeweils eine besondere Aufgabe gegeben habe. Gemeinsam bilden die einzelnen Glieder einen Leib und oft sind gerade die vermeintlich kleinen Teile die wichtigen. So sei es mit den Mitgliedern einer Gemeinde, jeder habe eine eigene Aufgabe, die der Gemeinschaft nütze.
Schulseelsorgerin Franzis Niehoff griff das Motto „Flowerpower“ in Verbindung mit dem Bibeltext auf und betonte, dass die Schülerinnen und Schüler schön seien wie Blumen und zugleich mit ihnen gemein hätten, dass sie als Menschen alle verschieden seien und zusammen einen bunten Strauß bilden würden. Jeder einzelne solle versuchen, seine ganz eigenen Fähigkeiten in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. Natürlich aber seien nicht alle Fähigkeiten gleich wichtig, nicht alle gleich gut sichtbar. Als Schülerin und Schüler habe man oft geglaubt, dass Noten alles seien, aber sie drückten niemals alles aus: „Ob ich empathisch bin oder gut zuhören kann, ist nicht messbar, selbst scheitern gehört dazu und euer Wert hängt am Ende nicht an Noten“, so Niehoff.
Wolfgang Rensinghoff hatte den Eltern „etwas mitgebracht“, nämlich als erstes Symbol einen Stützstab für Pflanzen, der für den Halt steht, den diese ihren Kindern geben und in der Schulzeit gegeben hätten. Als zweites Symbol hielt Rensinghoff eine Rosenschere in der Hand, deren Aufgabe darin bestehe, der Pflanze all das vom Leib zu halten, was ihr Luft und Licht nimmt. Heute allerdings müsse die Schere das Band durchtrennen, das die Pflanze am Stützstab hält. Dies sei eine wichtige Aufgabe der Eltern, selbst wenn das eigene Kind einen anderen Weg geht als den, den man sich vorgestellt hat.
Für die Erzieher und Lehrer standen schließlich die Symbole der Gießkanne und des Düngers als Methoden, Wege und jede Menge Fragen, die sich die Pädagogen in den letzten Jahren gestellt hätten, um je nach Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler, je nach Alter oder persönlichen Umständen bestmöglich mit ihnen umzugehen.
Abschließend wünschte Franzis Niehoff den Abiturientinnen und Abiturienten einen Ort zum Aufblühen, an dem sie das Gefühl haben könnten, dass die Sonneneinstrahlung passt und dass sie auch in jedem anderen Menschen etwas entdecken, das ihn aufblühen lässt. Als Abschiedsgeschenk übergab das Gremium jedem einzelnen der Stufe Blumensamen als Zeichen für seine Einzigartigkeit und als Erinnerung an die gemeinsame Schulzeit.
An den Gottesdienst schloss sich nach einer kurzen Pause die Abiturfeier mit der Zeugnisübergabe an.
Wie üblich leitete der Schulleiter Herr Bertels mit einer Begrüßung ein und wandte sich dabei nicht nur an die Eltern, sondern vor allem an die Abiturientinnen und Abiturienten: „Verfolgt eure Ziele mit Selbstbewusstsein, Aufrichtigkeit, Durchhaltevermögen, aber erkennt auch, wenn Entscheidungen falsch waren. Seid mutig und vertieft Freundschaften.“
Als Lehrervertreter trat schließlich Christoph Sümerli ans Rednerpult, der es als eine Ehre, aber auch als Verantwortung empfand, dass er diese Rede halten dürfe. Er ließ einzelne gemeinsame Stationen der vergangenen Jahre Revue passieren, wobei große Teile der Oberstufe wie Beratung und Unterricht pandemiebedingt leider virtuell hätten stattfinden müssen.
Das Abimotto „Abi Vegas“ aufgreifend verband Sümerli seine Wünsche für die Stufe mit einzelnen Beispielen aus einem Buch über die Spieltheorie. Es ging ihm darum, zu vermitteln, dass der Lebensweg ein eigener Weg sein müsse, geleitet von den Zielen und Wünschen des einzelnen. Sümerli betonte auch, dass es bei aller Individualität auch um das Zusammenspiel, die Zusammenarbeit im Team ginge. Auch wenn das Motto „Abi Vegas“ für das Glücksspiel stehe, so hätten die jungen Menschen doch jede Menge Entscheidungen selbst in der Hand, die sie verantwortungsvoll treffen mögen. Für die nicht zu beeinflussenden Situationen wünschte der Stufenleiter den Schülerinnen und Schülern „wenig Standardabweichungen und Fehler erster und zweiter Art“.
Frau Luppe als Elternvertreterin griff das Motto der Stufe ebenfalls auf und stellte die Frage: Waren die vergangenen 12 Jahre wirklich nur ein Glücksspiel? Natürlich sei in der Corona-Pandemie vieles vom Glück abhängig gewesen, vieles war unsicher, aber die Schülerinnen und Schüler hätten es ernst genommen, wollten diesen Schulabschluss haben und werden jetzt individuell entscheiden, wo es hingeht. Für diese wichtige Entscheidung wünschte sie Glück, denn man habe nicht alles in der Hand. Sie wünschte vor allem auch Leichtigkeit, denn man könne immer auch nochmal umkehren, Pause machen, nach dem Weg fragen. „Wägt ab, was eure Bedürfnisse sind, aber vergesst auch nicht eure Verantwortung. Aber macht es euch bei allem auch einfach mal leicht. Wir sollten alles erwarten, auch das Gute.“
Die musikalische Begleitung des Festaktes übernahm wieder einmal die Bigband unter Leitung von Rainer Kunert. Dieser dankte den Mitwirkenden, die nun mit dem Erwerb des Abiturs die Schule verlassen, namentlich Anna Minecker, Jinjung Park, Felix Wallmeier und Judith Habenicht. Für ihr Mitwirken im Kammerorchester gebührte ferner Jingshun Wang und Lasse Klinkmann ein großer Dank.
Melissa Korte, Vertreterin der Schülerschaft, blickte im Rahmen ihrer Rede auf den Beginn der gemeinsamen Schulzeit an der Loburg zurück, wobei sie auf Dinge zu sprechen kam, die ihr selbst besonders im Gedächtnis geblieben sind. Dazu gehörte die in Maria Veen erzählte Gruselgeschichte ebenso wie der Tischtennisrundlauf in den großen Pausen. Rückblickend fühlte es sich an wie ein Wimpernschlag, so schnell sei alles vergangen. Nicht der Erwerb des Abiturs sei entscheidend, sondern die in der Schulzeit geschlossenen Freundschaften, die zwischenmenschlichen Begegnungen.
In diesem Zusammenhang kam sie auf eine Reihe von Personen zu sprechen, denen sie persönlich danken wollte. Dazu gehörten Francis Niehoff, Christoph Sümerli, Felix Wallmeier, der aufgrund seiner technischen Fertigkeiten maßgeblich zum Gelingen der Feierlichkeiten beigetragen hatte, und schließlich Michael Bertels, den sie vor allem im Rahmen der Vorbereitungen der Entlassungsfeier „öfter gesehen hat als ihren eigenen Bruder“.
Ehemaligenvertreter Benedict Giglio bezeichnete die Loburg in seiner Rede als „Mutterboden“, in dem die Schülerinnen und Schüler als Saat wachsen und gedeihen würden. Er überreichte traditionsgemäß den Sozialpreis für besonderes Engagement für die Loburger Gemeinschaft. Ausgezeichnet wurden Melissa Korte für ihren Einsatz in der SV und für die Abiturientia, Cedric Luppe und Felix Wallmeier für ihre praktische Hilfe im technischen Bereich sowie Fritz Schulte- Hillen, der sich als Schülersprecher verdient gemacht hatte.
Zu guter Letzt gab es eine Reihe von Ehrungen, die mit der Vergabe der Certi Lingua- Zertifikate an Louise Droste, Judith Habenicht, Lasse Klinkmann, Stefanie März, Anna Minneker, Louis Niemerg, Anna Schröer und Marieke Sommer begannen.
Es folgten Auszeichnungen für die herausragende Zeugnisnote 1,0 an Judith Bisping, Lasse Klinkmann, Marieke Sommer und Marie Hagedorn.
Schließlich wurden Auszeichnungen für besondere Leistungen in einzelnen Fächern verliehen, namentlich an: Judith Bisping und Lasse Klinkmann (Mathematik); Lasse Klinkmann (Physik); Judith Bisping, Xinru Wang und Marie Wortmann (Chemie); Marie Hagedorn, Rebecca Holwitt und Henrieke Riese (Kath. Religion) und Amelie Beermann (Deutsch).
Mit der anschließenden feierlichen Übergabe der Abiturzeugnisse endete der Festakt.