Aus inhaltlich-thematischer Sicht ist die Tradierung und Erschließung vorhandenen Wissens Aufgabe schulischer Bildung. Zwar lässt sich ein verbindlicher Kanon allgemeinbildender Inhalte nicht mehr benennen; es besteht aber Übereinstimmung darüber, dass Schule heute unterschiedliche Weltzugänge bzw. Horizonte des Weltverstehens eröffnen muss, was bedeutet, dass Katholische Schulen eine christliche Sicht der Welt und des Menschen plausibel machen müssen. Die Thematisierung dieses Horizontes ist damit eine Aufgabe, die sich in allen Unterrichtsfächern und für alle Lehrkräfte stellt. Dazu gehören das Aufgreifen von Wertfragen, existentieller Fragen, Erkenntnis- und Ideologiekritik sowie die Frage nach dem Sinn und Zweck dessen, was gelernt werden soll. Dies kann im fachgebundenen Unterricht, in Lernfeldern und in fächerverbindenden Projekten geschehen.
Das Thema „Individuum und Gemeinschaft“ ist ein zentraler Aspekt eines jeden Fachunterrichts, sodass der Mensch, d.h. das christliche Menschen- und Weltbild [1], im Rahmen der curricularen Eigenprägung in den Mittelpunkt des unterrichtlichen Geschehens rückt. Zentrale Orientierungspunkte sind dabei der Leitsatz "Glaube" und der Leitsatz "Gemeinschaft“ des Schulprogramms; in Letzterem beschreibt das Gymnasium Johanneum sich selbst als eine Schulgemeinde, „die einen achtsamen und wertschätzenden Umgang miteinander pflegt und die das Miteinander aller am Schulleben Beteiligten fördert.“
In der Sekundarstufe I haben wir den Fokus auf folgende Prämissen gelegt, die mit dem Schulprogramm korrespondieren:
Der Mensch
Der Mensch
Der Mensch
Der Mensch
Über den Fachunterricht hinaus schaffen verschiedene Fächer zusätzliche Gelegenheiten für das soziale Lernen, zum Beispiel durch Vorleseprojekte im örtlichen Seniorenheim, damit die Schülerinnen und Schüler in der Begegnung mit Menschen in sozialen Einrichtungen Andersartigkeit wahrnehmen, Scheu und Vorurteile abbauen und einen Perspektivwechsel vornehmen können.
Außerdem entwickeln verschiedene Fächer Modelle und Projekte, etwa auf dem für unsere Zeit so wichtigen Gebiet der Medienerziehung und Medienethik oder auch demjenigen der ökologischen Bildung beziehungsweise Schöpfungsethik, sodass diese Aspekte in den Unterricht zurückgeholt werden.
[1] Generalvikariat Münster, Hauptabteilung Schule und Erziehung: Unterrichtsentwicklung und Eigenprägung für die Schulen des Bistums Münster, Orientierungshilfe, Allgemeiner Teil, Münster 2008, S. 8f.