Station 17 - Der Schulgarten

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Die Loburger Garten-AG hat mit großem Engagement einen Schulgarten mit mehreren Beeten angelegt. Im Winter wird die Vorarbeit im Gewächshaus neben dem Gebäude der Naturwissenschaften geleistet. Im Frühjahr werden die dort bereits gezogenen Pflanzen in die Beete umgepflanzt. Neue Pflanzen kommen selbstverständlich hinzu. Nach der Pflege- und Erntezeit setzen die Schülerinnen und Schüler im Herbst jedes Jahr neue Zwiebeln.

 

Die Kräuterspirale

 

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(4d44/Magnus Manske bei German Wikipedia/CC-BY-SA, frei nutzbar unter Nennung der Quelle, vgl. Literaturverzeichnis)

 

Die Kräuterspirale ist ein gutes Beispiel für permakulturelle Gestaltung. Permakultur ist eine Kultur, in der nachhaltige Lebensformen und Lebensräume unterstützt, entworfen und aufgebaut werden. Diese sollen für die Natur und die Menschen eine dauerhafte Lebensgrundlage sichern: ökologisch, ökonomisch und sozial.

Ein spiralförmiger Steinhaufen steigt dabei kontinuierlich an und formt ein dreidimensionales Beet. Kochrezepte bieten heutzutage immer mehr Angebote mit Kräutern aus dem Mittelmeerraum. Auf kleinstem Raum kann die Spirale Ansprüchen von Pflanzen aus verschiedenen Klimazonen gerecht werden und zugleich eine große ökologische Vielfalt erreichen.

Das Geheimnis liegt zunächst in der Feuchtigkeit des Bodens. Der aufgefüllte Mutterboden wird nach oben hin zunehmend mit Sand durchmischt. Die Erde im Beet oben bleibt trockener, weil die Feuchtigkeit nach unten durchsickert. Als zweiter wichtiger Punkt ist die Sonneneinstrahlung zu nennen. Durch die aufsteigende Mauerwand können einige Pflanzen eher sonnengeschützt im Halbschatten angebaut werden und erhalten Windschutz.

Von unten gesehen könnte die Kräuterspirale zum Beispiel auch mit einem kleinen Teich an der Südseite beginnen. Dieser schafft ein feuchtes Mikroklima. Der mittlere Teil entspricht typischen mitteleuropäischen Wachstumsbedingungen. Hier wachen z.B. Petersilie, Koriander, Estragon, Kümmel, Oregano oder Basilikum. Den oberen Teil der Spirale bildet eine Art Trockenzone. Der Boden ist durchlässig und nährstoffarm. Dies sind ideale Bedingungen für Küchenkräuter des Mittelmeerraumes wie Salbei, Thymian und Lavendel. Der Übergang zwischen den Zonen ist fließend, so dass ein großes Spektrum von Wachstumsbedingungen abgedeckt wird.

Vielleicht hat der ein oder andere schon einmal versucht, Blumen aus den Bergen, die er im Urlaub kennen gelernt hat, zu Hause anzubauen. Meistens bleibt ein heimischer Anbau jedoch erfolglos, weil die Bodenverhältnisse zwischen den Regionen einfach zu unterschiedlich sind. Bergpflanzen benötigen einen deutlich mageren Boden. Neben der Feuchtigkeit des Bodens sowie den Sonnen- und Windverhältnissen spielt sicherlich auch der Nährstoffgehalt des Bodens eine große Rolle. In einer Kräuterspirale kann man deshalb zonenweise auch kleines Kalkgestein unter die Erde mischen.

 

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Schülerinnen und Schüler können Erfahrungen sammeln, ob sie beim Anbau der gleichen Pflanze in den Beeten oder in der Kräuterspirale unterschiedliche Erfolge erzielen. Dabei eröffnet sich ein weiteres spannendes Feld: Die Kombination verschiedener Pflanzenarten auf engstem Raum kann sowohl förderlich als auch hinderlich wirken. Dass sich bestimmte Pflanzensorten, die nebeneinander angebaut werden, bei großer Trockenheit und Nährstoffmangel durch die Spende von Schatten oder Abgabe von Nährstoffen u.a. gegenseitig „helfen“, wird im Zuge des Klimawandels und der zu trockenen Sommer immer interessanter.