Suchtprävention
Suchtmittel und Suchtmittelkonsum sind von jeher Bestandteil aller Kultur- und Gesellschafts- formen. Schon die Bibel beschreibt Formen der Besessenheit, welche exegetisch als Suchtphä- nomene gedeutet werden. Allein die Existenz dieser Mittel an sich, egal ob erlaubt oder verbo- ten, schafft jedoch keine Probleme, sondern die Art und Weise des Umgangs mit ihnen kann zu solchen führen. Das gilt sowohl für stoffgebundene Süchte (Alkohol, Nikotin, Cannabis etc.) als auch für nichtstoffgebundene Süchte (Glücksspielsucht, pathologischer PC/Internet-Gebrauch etc.).
Sucht wird vielfach als Versuch verstanden, Konflikte und Probleme zu bewältigen. Bei Kindern und Jugendlichen dient sie aber auch zur Befriedigung von Neugierde, dem Bedürfnis nach Risiko, Erlebnis und Abenteuer sowie als Verhalten zur Abgrenzung. Die Ursachen für süchtiges Verhalten sind im Zusammenspiel der Faktoren “Mensch”, “Umwelt”, “Suchtmittel bzw. Verhaltensweise” zu sehen.
Neben dem Elternhaus fällt der Schule hier die Aufgabe zu, Orientierung anzubieten, Aufklärung zu betreiben und ein suchtresistentes Verhalten zu trainieren. Daher vollzieht sich die schulische Suchtprävention in den folgenden drei Handlungsfeldern:
- Aufklärung: SchülerInnen werden im Fachunterricht (Biologie, Chemie, Religion, aber auch Deutsch – etwa mittels entsprechender Romanauswahl) über die Wirkung verschiedener Stoffe sowie deren Suchtgefahren aufgeklärt. Dies geschieht zu Themen wie Rauchen, Alkohol, illegalen Drogen und anderen Süchten. Daneben kann die fachgebundene Information modular ergänzt werden.
- Persönlichkeitsstärkung: Die psycho-sozialen Grundbedürfnisse des Menschen sind Autonomie, Selbstwirksamkeit und soziale Nähe. Um diesen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, geht es in der Suchtprävention nicht nur um Aufklärung und Wissensvermittlung, sondern auch um die Stärkung der Persönlichkeit jedes Einzelnen wie auch der Gruppe. Aus diesem Grund wird Wert auf teambildende und erlebnispädagogisch orientierte Methoden im Rahmen der Suchtprävention gelegt. Medienerziehung und Gesundheitsförderung fließen als weitere wesent- liche Aspekte in das Gesamtkonzept mit ein. Zwar hat die Vermittlung von Informationen über Suchtmittel auch hier ihren Platz, steht aber nicht im Mittelpunkt präventiver Bemühungen, denn getroffene Entscheidungen für oder gegen Suchtmittelkonsum bzw. -missbrauch finden selten rational statt. Umfangreiche Spezialinformationen machen unter Umständen sogar eher neugierig. Ursachen- orientierte Suchtvorbeugung muss auf Kontinuität angelegt sein, integrierend wirken, darf nicht zur Ausgrenzung von suchtmittelkonsumierenden Menschen führen und sollte auf gesamtgesellschaftlicher Ebene getragen werden.
- Beratung: Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen stehen qualifizierte schulinterne Beratungsangebote zur Verfügung, die sich auch auf Suchtprävention bzw. Suchtberatung beziehen. Darüber hinaus wird eine Vernetzung mit außerschulischen Beratungsstellen, etwa mit dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien des Kreises Warendorf oder dem Arbeitskreis Jugend- und Drogenberatung im Kreis Warendorf e.V. (drops) weiter ausgebaut.
Konkrete Beiträge und Aktivitäten im Bereich der Suchtprävention an der Loburg im Schuljahr:
- Teilnahme am Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen: „be smart, don’t start“
- Unterrichtsfach: „Soziales Lernen“
- Verschiedene Angebote der „Medienscouts“
- „Lions Quest“-Programm
- Arbeitskreis „gesunde Schule“
- Sozialpraktikum (Option: Suchtklinik)
- Angebote und Aktivitäten im Bereich der Schulseelsorge (v.a. beratend, aber auch Aktionen / Kampagnen wie „digitales Fasten“ in der Vorweihnachtszeit)
- Beratung und Förderung im sozialen Bereich (diverse Exerzitien, Anti-Mobbing-Tage, etc.)
- Infostände und Kampagnen (etwa beim Oberstufenball)
- Thematischer Elternabend: „Wegen Umbau geschlossen. Mein Kind in der Pubertät“
- Oberstufeneinheit: Crash Kurs NRW
- Angebote im Rahmen einer Suchtpräventionswoche in Ostbevern
- Rauchfreie Schule: Eliminierung von „Raucherecken“ und „null-Toleranz-Politik“
- Anti-Sucht-Tage vor den Sommerferien: Infococktail - Was trinkst Du? Alkoholpräventionsprogramm für alle Klassen 8
An unserer christlichen Schule steht ein suchtfreies Leben als mit Freiheit ausgestatte Geschöpfe Gottes im Mittelpunkt unserer Werte. Das Suchtpräventionsprogramm unterstützt dieses Ziel durch Aufklärung, Förderung von Gemeinschaftsgefühl sowie zugleich Selbstverantwortung und christlichen Werten. Workshops und Beratungen helfen Schülerinnen, Gefahren früh zu erkennen und gesunde Entscheidungen zu treffen. So schaffen wir eine starke Gemeinschaft, die auf Achtsamkeit und gegenseitige Unterstützung setzt.